Why war? On the Pleasure of Killing. Leonardo, Evening IV

Psychoanalytic group discussion - Leonardo. Circle for Psychoanalytic Cultural Criticism (in German)

With Jeanne Wolff Bernstein, Andreas J. Obrecht, Rainer Danziger, Florian Fossel, Rainer Gross, Sama Maani, and Johanna-Maria Schmuck

 

Thursday, September 15, 2022 at 19 h

Library of Psychoanalysis in the Sigmund Freud Museum

 

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"Das gern verleugnete Stück Wirklichkeit hinter alledem ist, daß der Mensch nicht ein sanftes, liebesbedürftiges Wesen ist, das sich höchstens, wenn angegriffen, auch zu verteidigen vermag, sondern daß er zu seinen Triebbegabungen auch einen mächtigen Anteil von Aggressionsneigung rechnen darf. Infolgedessen ist ihm der Nächste nicht nur möglicher Helfer und Sexualobjekt, sondern auch eine Versuchung, seine Aggression an ihm zu befriedigen, seine Arbeitskraft ohne Entschädigung auszunützen, ihn ohne seine Einwilligung sexuell zu gebrauchen, sich in den Besitz seiner Habe zu setzen, ihn zu demütigen, ihm Schmerzen zu bereiten, zu martern und zu töten. Homo homini lupus.“

Sigmund Freud (1930), Das Unbehagen in der Kultur

 

In seinem Brief an Sigmund Freud vom 30. Juli 1932 fragt Albert Einstein nach den Ursachen des Krieges und den psychologischen Kräften hinter menschlicher Gewalt. Freud verweist in seiner Antwort auf den Widerstreit von Lebenstrieb / Eros und Aggressions- / Destruktionstrieb. Zwischen diesen beiden Polen und vor allem in der Legierung beider Triebe entfalte sich das, was wir Leben nennen. Auch legt Freud dar, wie der menschlichen Aggressionsneigung begegnet werden kann: „Alles, was die Kulturentwicklung fördert, arbeitet auch gegen den Krieg.“

Inspiriert hiervon und in Bezug zum aktuellen Geschehen wollen wir gemeinsam in unser kommenden Leonardo Großgruppendiskussion den unbewussten Lustquellen und Motiven für Krieg nachgehen.

Der Ablauf des Abends sieht eine kurze Vorstellung von „Leonardo. Zirkel für psychoanalytische Kulturkritik“, zwei Impulsreferate von Jeanne Wolff-Bernstein und Andreas J. Obrecht sowie 60 Minuten freie Assoziation der Teilnehmer:innen vor. Anschließend erfolgt eine Zusammenfassung der Leitmotive der Großgruppendiskussion.

 

Jeanne Wolff Bernstein, Dr., lebt und arbeitet als Psychoanalytikerin und Lehranalytikerin in Wien. Die vormalige Präsidentin des Psychoanalytic Institute of Northern California, (PINC) in San Francisco, USA, ist Mitglied des Wiener Arbeitskreises für Psychoanalyse und der Internationalen Psychoanalytischen Vereinigung (IPV) sowie Vorsitzende des Beirates der Sigmund Freud Privatstiftung.

Andreas J. Obrecht, Mag. Dr., Soziologe, Entwicklungsforscher, Schriftsteller, Radio Moderator. Leiter des Bereiches Wissenschaft und Forschung für Entwicklungszusammenarbeit in der Austrian Agency for International Cooperation in Education and Research. Leiter des Austrian Partnership Programme in Higher Education and Research for Development.

 

Univ.-Prof. Dr. Rainer Danzinger, Psychoanalytiker, Gruppenpsychoanalytiker, Facharzt für Psychiatrie und Neurologie, Univ.-Prof. für Psychiatrie an der Medizinischen Universität Graz und Maler.

Florian Fossel, Psychoanalytiker und Gruppenanalytiker in freier Praxis. Ehemaliger Leiter der Fachsektion Gruppenpsychoanalyse im ÖAGG. Veranstalter des Mittwoch-Salons im Café Korb.

Rainer Gross, Dr. med., Psychiater und Psychoanalytiker. Nach 35 Jahren Tätigkeit in der Akutpsychiatrie jetzt nur mehr in privater Praxis in Wien.

Sama Maani, Schriftsteller und Psychoanalytiker. Publikationen (u.a.): Warum wir Linke über den Islam nicht reden können (Essayband, 2019), Žižek in Teheran (Roman, 2021).

Johanna-Maria Schmuck, BA, BA, BSc., Studierende im Fachspezifikum Psychoanalyse und im Masterstudiengang Ethik für Schule und Beruf.

 

Leonardo. Zirkel für psychoanalytische Kulturkritik

Leonardo, ein Diskussionsforum in Form einer Großgruppe, hat sich die Aufgabe gestellt, den Dialog zwischen Psychoanalytiker:innen, Künstler:innen, Wissenschaftler:innen und weiteren aufgeschlossen, interessierten Personen zu gesellschaftsrelevanten, kulturkritischen sowie sozialpolitischen Fragen zu fördern.

Die Veranstaltungsreihe findet vierteljährlich im Wiener Sigmund Freud Museum statt. Nach kurzen Eröffnungsstatements geladener Gäste wird das Publikum eingeladen, sich frei assoziativ in der Gruppe zum jeweiligen Thema auszutauschen. Abschließend begeben wir uns in eine moderierte Diskussion, um gemeinsam den assoziativen Prozess zu reflektieren und vertiefend in das Thema des Abends einzutauchen.

Leonardo ist eine Initiative von Rainer Danziger, Florian Fossel, Rainer Gross, Sama Maani und Johanna-Maria Schmuck in Kooperation mit dem Sigmund Freud Museum.

 

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