Colette Soler: Psychoanalyse und Politik

Colette Soler: Psychoanalyse und Politik.

Die Politik arbeitet immer für die Norm, in der Psychoanalyse hingegen ist das nicht der Fall, wenn sie auch nicht für das Gegenteil der Norm arbeitet. Schlicht deshalb, weil sie sich mit den Triebfedern des menschlichen Verhaltens beschäftigt, hat sie mit dem zu tun, was das Reich der normativen Entfremdungen einschränkt, und das ist immer singulär und irreduzibel. Insofern heißt Analysieren nicht Erziehen und eine Psychoanalyse ist keine Orthopädie.

Aus der Serie unserer Sigmund Freud Vorlesungen, veröffentlicht bei Turia und Kant: Der Festvortrag von Colette Soler, aus dem Französischen von Brita Pohl, mit einem Vorwort von Viktor Mazin.

Colette Soler hat einen Abschluss in Philosophie und in Psychopathologie sowie einen Doktortitel in Psychologie. Ausgebildet bei Jacques Lacan, war sie Mitglied der École freudienne de Paris und später, nach der Spaltung von der Association mondiale de psychanalyse (AMP) 1998, an der Gründung der Forums du Champ lacanien und ihrer École internationale de psychanalyse beteiligt. Psychoanalytische Praxis seit 1975. Ihre wichtigsten ins Englische übersetzten Werke sind What Lacan said about women, Other press, New York, 2006; Lacan—The unconscious reinvented, Karnac Books, London, 2014; Lacanian affects, The function of affects in Lacan's work, Routledge, New York 2016, und Lacan reading Joyce, Routledge, New York 2018.

74 Seiten

 

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