Jan Assmann 1938-2024

Jan Assmann bei der Sigmund Freud Vorlesung 2019. Foto: Wulz

Wir trauern um Jan Assmann. Der Ägyptologe, Religions- und Kulturwissenschaftler zählte über Jahrzehnte zu den führenden Intellektuellen im deutschen Sprachraum. 2019 hielt er die Sigmund Freud Vorlesung „Moses tragicus. Freud, Schönberg und der scheiternde Moses“. Auch danach blieb er dem Sigmund Freud Museum verbunden, so wirkte er an der 2023 bei Vienna University Press erschienenen kommentierten Ausgabe von Der Mann Moses und die monotheistische Religion mit. Jan Assmann und seine Frau, die Literaturwissenschaftlerin Aleida Assmann, wurden für ihre Forschung zum „Kollektiven Gedächtnis“ 2017 mit dem Balzan-Preis ausgezeichnet und erhielten im Jahr darauf den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Das Sigmund Freud Museum und die wissenschaftliche Gemeinde verlieren einen wachen und kritischen Geist, der es verstand, historische Themen und Fragestellungen mit aktuellen Diskursen zu verknüpfen und so unserer „Erinnerungskultur“ im deutschen Sprachraum neue Dimensionen eröffnete. In seinem Gedenken können Sie hier die Sigmund Freud Vorlesung 2019 nachsehen.