Ermordung der Schwestern

Ihrer grundlegenden Rechte beraubt, finanziellen Repressalien und körperlichen Gefahren ausgesetzt, versuchen tausende jüdische Österreicherinnen und Österreicher Ende der 1930er Jahre das Land zu verlassen. Sigmund und Alexander Freud können mit ihren Familien emigrieren, die hochbetagten Schwestern Adolfine, Marie, Pauline und Rosa bleiben in Wien zurück. Das Geld, das sie von der Familie zu ihrer Absicherung erhalten, ist durch die immer neuen Steuern und Gebühren der Nazis schnell aufgebraucht. Aus ihren Wohnungen vertrieben, sind sie gezwungen in «Sammelwohnungen » und schließlich in ein jüdisches Altenheim zu ziehen.
Im Sommer 1942 werden die Schwestern mit einem sogenannten «Altentransport» nach Theresienstadt deportiert, wo Adolfine am 29. September stirbt. Maries, Paulines und Rosas Transporte nach Treblinka am 23. bzw. 29. September enden wenige Stunden nach ihrer Ankunft mit deren Ermordung. Der Rest der Familie erfährt von ihrem Schicksal erst durch einen Brief des Roten Kreuzes im Jahr 1946.