Buchpräsentation mit Moritz Senarclens de Grancy und Gespräch mit Thomas Druyen über die Zukunft der Menschheit im Zeichen der Wiederkehr von Krieg und Gewalt in Europa
Moderation: Daniela Finzi
Donnerstag, 19. Mai 2022 um 19 Uhr
Lesesaal der Bibliothek der Psychoanalyse im Sigmund Freud Museum und via Zoom
Berggasse 19, 1090 Wien
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Einer bislang unbeachteten frühen These Freuds zufolge sei es der „heißeste Wunsch der Menschheit“, etwas „zweimal tun zu dürfen“. Dahinter steckt eine ambivalente Figur, die einerseits darauf aus ist, sich einem Vergangenheitsbild anhand von Wiederholungen anzunähern und andererseits mit ihm brechen möchte, um frei für die Zukunft zu werden. Diesen Gedanken verknüpft der Diskussionsabend mit dem Mythos von der Vertreibung von Adam und Eva aus dem Paradies. Denn dieser Moment war der Schnitt, also der Übergang in eine neue Ordnung, hinter der es kein Zurück mehr gab. Beide Argumentationslinien – die vom Wunsch nach der ewigen Wiederkehr des Vergangenen und die von der Vertreibung aus dem Paradies – berühren zentrale Fragen unserer Gegenwart: Warum wiederholen sich Krieg, Gewalt und Vertreibung? Welchen „Glaubenssätzen“ soll der Mensch seinen Schutz anvertrauen? Was können wir von der Zukunft erwarten? Das Gespräch mit Moritz Senarclens de Grancy und Thomas Druyen versucht, auf diese schicksalshafte Fragen Antworten im Sinne Freuds zu geben.
Moritz Senarclens de Grancy, 1972 in Hannover geboren, ist als Psychoanalytiker in Berlin tätig. Er studierte Jura, Kunstgeschichte und Kulturwissenschaft und wurde an der Humboldt-Universität zu Berlin zur Rolle der Metaphorik bei Freud promoviert.
Thomas Druyen, 64 Jahre, ist ordentlicher Professor und Direktor des Institutes für Zukunftspsychologie und Zukunftsmanagement an der Sigmund Freud PrivatUniversität. Ebenso wirkt er als Publizist, Autor und in vielen Aufsichtsgremien.
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